Neue Bücher 2025: Begegnungen im hohen Norden

Das Jahr geht dem Ende zu, und vielleicht wollt ihr euren Lieben oder euch selbst noch eine Freude machen mit einem neuen Buch.

Ob in den Paketen auch Bücher drin sind?

Wer Literatur aus dem Norden sucht, findet auch dieses Jahr wieder etablierte Namen ebenso wie vielversprechende Debütanten. Hier eine kleine Auswahl diesjähriger Roman-Neuerscheinungen über ganz unterschiedliche Begegnungen im hohen Norden, die außerdem mit starken Naturschilderungen punkten können:

Yvonne Kollrack: Im Licht der Arktis

Der Roman folgt drei Reisenden und einem Guide auf einem Expeditionskreuzfahrtschiff um Spitzbergen. Jeder von ihnen hat andere Gründe, an Bord zu sein: die krebskranke Sylvie, die Witwe Liese, der Tischler Pirmin, der gerade seine Werkstatt durch eine Lawine verloren hat. Die überwältigende Natur lenkt nicht nur ab, sondern konfrontiert sie auch mit sich selbst. Die Autorin war selbst als Schiffsärztin auf solchen Reisen unterwegs. Die Protagonisten müssen sich auch dem grundsätzlichen Konflikt von Tourismus in der Aktis stellen: Wie gehe ich damit um, dass mein Verhalten dazu beiträgt, genau diese Schönheit zum Schmelzen zu bringen?

Inkeri Markkula: Wo das Eis niemals schmilzt

Auch bei Inkeri Markkula ist der Klimawandel Teil der Geschichte: Hauptfigur Unni ist Glaziologin. Sie kommt aus Finnland und erforscht Gletschermühlen in Kanada. Dort lernt sie einen jungen Mann kennen und lieben, der auf der Suche ist. Er ist in Dänemark aufgewachsen, sieht aber aus wie ein Inuit. Und im Gegensatz zu Unni, die ihren samischen Vater kennt, weiß Jon nichts über das Schicksal seiner biologischen Eltern. Seine Adoptivmutter erfährt bei der Recherche, dass man ihr damals nicht die Wahrheit gesagt hat…

Originaltitel: Maa joka ei koskaan sula, Übersetzung aus dem Finnischen von Stefan Moster

Berit Glanz: Unter weitem Himmel

Berit Glanz‘ Roman kreist um ihre Wahlheimat Island, aber wie die Autorin stammen mehrere Protagonisten nicht von dort. Zum einen verschlägt es den bretonischen Fischer Olier dorthin, 1906, als Fischen noch viel gefährlicher war als heute. Mehr als 100 Jahre später sucht auch die deutsche Biologin Maris dort ihr Glück, die in Deutschland nichts mehr hält. Beide treffen dort Partner, es entwickeln sich Beziehungen. Verbunden sind die Geschichten unter anderem räumlich – derselbe Hof spielt eine Rolle …

Mattias Timander: Dein Wille wohnt in den Wäldern

Bücher waren in der Kindheit des jungen Protagonisten nicht präsent. Wozu auch, man hackte Holz, angelte, jagte, in einem Dorf in der Nähe von Kiruna, mit Blick ins Fjäll. Der junge Mann verlor früh die Eltern, gerne hätte er etwas mehr über die Geschichte der Familie gewusst. Doch dann findet er Bücher – und fängt an zu lesen. Die Leselust treibt ihn sogar für eine Zeit lang in die Hauptstadt, wo er, der Mann aus dem Dorf, plötzlich Teil des Literaturbetriebs wird. Aber dabei bleibt es nicht…

Originaltitel: Din vilja sitter i skogen. Übersetzung aus dem Schwedischen von Hanna Granz

Ein ganz anderer Roman, ebenfalls aus Kiruna, ist Ann-Helén Laestadius „Die Rückkehr der Rentiere“, wo es unter anderem um die strenggläubigen Christen der Laestadianerbewegung geht. Mehr dazu in der Rezension hier.

Aslak Nore: Die Falck-Saga

Aslak Nores „Saga“ um eine fiktive norwegische Reedereifamilie ist ein Thriller auf mehreren Ebenen – Familiengeheimnisse sind verwoben mit internationalen politischen Entwicklungen, und nicht immer ist die Wahrheit im Interesse der Protagonisten …Z wei Bände sind bisher von Dagmar Lendt übersetzt auf Deutsch veröffentlicht, der dritte soll im Februar 2026 erscheinen:

  1. Meeresfriedhof (Original: Havets kirkegård)
  2. Felsengrund (Ingen skal drukne)
  3. Schattenfjord (Alliansen)

Bücher aus dem Jahr 2024:

Neue Bücher 2024: Aus dem Norden, über den Norden

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Island: Badekultur jetzt immaterielles Kulturerbe

Island. Die isländische Badekultur ist nun von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. In der Begründung hervorgehoben wird dabei der soziale Aspekt dieser Praxis, der noch über den gesundheitlichen Vorteil hinausreicht. Hilfreich dafür ist, dass es auf Island so viel warmes Wasser aus geothermischen Quellen gibt.

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Ruhe auf Reykjanes – lange Eruptionspause

Reykjanes (Island). Lässt der Vulkan Grindavík in Ruhe Weihnachten feiern – oder bricht er vorher noch einmal aus? Vor 130 Tagen, am 5. August, endete die neunte und bisher letzte Eruption der Serie an der Kraterreihe Sundhnúksgígar. Eine so lange Pause gab es noch nie seit dem Start der Serie  vor zwei Jahren. Doch es sammelt sich weiterhin Magma unter Svartsengi – und damit wachst die Wahrscheinlichkeit, dass es noch einmal zu einem Ausbruch kommt. Darüber berichteten der isländische Wetterdienst und RÚV.

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Grönland: Entschädigung für Opfer der Spiralenkampagne

Grönland. Die Frauen, die gegen ihren Willen in jungen Jahren in Grönland eine Spirale eingesetzt bekamen, erhalten eine Entschädigung vom dänischen Staat. Das teilte die dänische Regierung nun mit. Viele dieser Frauen hatten davon lebenslange Gesundheitsschäden davongetragen und waren ungewollt kinderlos geblieben. Die Entschädigungssumme soll 300 000 DKK betragen, gut 40 000 Euro. Darüber berichteten auch KNR und Sermitsiaq.

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Sparen: Nachtzugangebot nach Nordschweden und Narvik halbiert

Schweden. Die nächste Nachtzug-Streichung kommt: Statt zwei Zugpaaren zwischen Stockholm und Narvik soll ab Mitte April nur noch eins tatsächlich bis/ab Narvik fahren, das andere nur bis/ab Umeå. Damit soll vor allem Geld gespart werden. Das erschwert die Anreise aus dem Süden zu Zielen nördlich von Umeå für Einwohner und Touristen. Darüber berichteten SVT und järnvägar nu.

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Doch kein Nachtzug aus Basel nach Dänemark und Schweden

Dänemark/Schweden. Zu früh gefreut: Der Nachtzug aus Basel nach Kopenhagen und Malmö wird nicht starten. Zwar wurden bereits seit November Tickets verkauft, aber das Schweizer Parlament hat die dafür eingeplanten Mittel letztlich nicht freigegeben. Ohne eine Subvention will die SBB das Projekt jedoch nicht starten, wie die Gesellschaft nun mitteilte. Bereits gekaufte Tickets werden zurückerstattet.

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Wieder kleiner Gletscherlauf am Fluss Skaftá

Island. Am Fluss Skaftá hat am Sonntagmorgen ein Gletscherlauf begonnen. Die Wassermenge ist zwar nicht so groß, dass Schäden dadurch zu erwarten sind. Reisende sollten sich aber vor den schwefelhaltigen Dämpfen hüten. Darüber berichteten der isländische Wetterdienst und auch RÚV.Mit Update 21 Uhr.

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Fregatte in Fischereigebiet vor Senja versenkt

Senja (Norwegen). Nordnorwegische Fischer sind empört: Bei einer Militärübung vor Senja haben die norwegischen Streitkräfte eine Fregatte versenkt – mitten in einem wichtigen Fischereigebiet. Wie NRK nun berichtete, waren Ort und Umfang keineswegs mit den zuständigen Behörden abgesprochen. 

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Flughafen Nuuk: Hoffnung auf lokale Lotsen-Lösung

Nuuk (Grönland). Der internationale Flughafen in Nuuk ist nun seit einem Jahr in Betrieb – und kämpft noch mit verschiedenen Herausforderungen. Unter anderem hatte die dänische Verkehrsbehörde aus Sicherheitsgründen den Verkehr dort begrenzt. Nun zeichnet sich eine Lösung ab: Fluglotsen für den Nahbereich um Nuuk. Bisher gab es nur ein Fluginformationssystem für die eigentliche Landung (Aerodrome Flight Information Service, AFIS). Darüber berichteten Sermitsiaq und KNR.

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Norwegen: Kein Tiefseebergbau in den nächsten vier Jahren

Norwegen. Vor knapp zwei Jahren beschloss eine Mehrheit im norwegischen Parlament den Einstieg in den Tiefseebergbau. Doch daraus wird so schnell nichts: Um eine Mehrheit für seinen Haushalt 2026 zu bekommen, hat Premierminister Jonas Gahr Støre einem Moratorium für die gesamte Legislaturperiode zugestimmt. Denn dafür  ist er auf die Stimmen von Parteien angewiesen, die Tiefseebergbau strikt ablehnen. Darüber berichtete unter anderem NRK.

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