Kupferabbau begonnen: Neuer Tagebau Liikavaara für acht Jahre

Gällivare (Schweden). Die ersten Sprengladungen sind gezündet. Liikavaara, Sakajärvi und  Laurajärvi sind nicht mehr bewohnte Dörfer bei Gällivare, sondern Bergbaugebiet des Grubenkonzerns Boliden. Acht Jahre lang soll dort nun Kupfer abgebaut werden. Dann ist das Vorkommen voraussichtlich erschöpft. Darüber berichtete SVT.

See, im Hintergrund Grubendamm

See Sakajärvi im gleichnamigen Dorf, im Hintergrund die Aitikgrube von Boliden, 2019

Das Kupfer im sogenannten Liikavaara-Feld ist etwas höher konzentriert als das in Bolidens Aitik-Grube bei Gällivare. Während in Aitik nur noch ein Kupfergehalt von 0,17 Prozent vorhanden ist, soll Liikavaara einen Kupfergehalt von 0,25 Prozent haben. Jahrzehnte lebten die Dorfbewohner, früher einmal um die 100 Personen, im Schatten der 1968 eröffneten Aitik-Grube und ertrugen deren Lärm, Erschütterungen und Staub. Nun sind sie fort und es wird ein weiterer Tagebau eröffnet. Der Abbau des vorhandenen Kupfervorkommens dauert voraussichtlich acht Jahre.

E 10 wird für Sprengungen gesperrt

Für das neue Grubenprojekt wurden auch drei Kilometer E 10 verlegt, die früher zwischen den Dörfern Sakajärvi und Liikavaara hindurch führte. Jetzt verläuft sie außen um den neuen Tagebau herum. Wie SVT  berichtet, reicht das allein allerdings nicht aus: Wenn gesprengt wird – die nächsten sechs Jahre jeden Dienstagabend gegen 19.50 Uhr – muss die E 10 bis nach dem Knall gesperrt werden.

Kupfer ist ein gefragtes Metall

Aitik

Die Kupfergrube Aitik von Boliden. Foto Lars deWall/ Boliden

Kupfer gehört zu den Metallen, die nach jetzigem Stand auch in Zukunft stark nachgefragt sein werden, für die Verwendung in Zusammenhang mit neuen Technologien. Boliden selbst bewirbt die Aitik-Grube als “ weltweit effizientesten Kupfer-Tagebau„. Auch Gold und Silber werden abgebaut. Der Kupfergehalt ist allerdings nicht herausragend, weshalb das Liikavaara-Feld mit einem etwas besseren Prozentsatz so interessant wurde. Die Ausbeutung des Liikavaara-Feldes wird seit Jahren vorbereitet. Die Anwohner, Naturschützer und Rentierhalter klagten dagegen vergeblich bis zum Obersten Gericht. Aktuell steigt auch – wie erwartet – der Preis für Kupfer, was das Vorhaben für Boliden noch wirtschaftlicher macht.

Boliden unterhält aktuell Gruben in Schweden, Finnland und Irland.

Früherer Artikel zum Thema:

Schweden: Zwei Dörfer müssen für Kupfermine weichen

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Gasleitung Balticconnector ist wieder in Betrieb

Finnland. Durch die Pipeline Balticconnector fließt wieder Gas. Die Leitung zwischen Finnland und Estland war im Oktober 2023 durch einen schleifenden Anker beschädigt worden. Nun ist sie repariert worden und wird wieder für den Transport von Gas benutzt. Darüber berichtete Yle.

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Obergrenze für Kreuzfahrtpassagiere in Isafjörður

Isafjörður (Island). Der Ort Isafjörður  in den Westfjorden möchte die Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus auf seine rund 2600 Einwohner besser steuern. Geplant ist deshalb für die nächsten Jahre eine Obergrenze von 5000 Kreuzfahrtpassagieren auf einmal im Ort. Die Maßnahme ist Teil eines Handlungsplans zum Umgang mit Kreuzfahrtschiffen, den die Kommune gerade beschlossen hat. Darüber berichteten RÚV und Iceland Review.

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Grönländischer Künstler vertritt Dänemark in Venedig

Venedig. Die ehemalige Kolonialmacht Dänemark lässt bei der aktuellen Biennale in Venedig einem Künstler aus Grönland den Vortritt. Der Fotograf Inuuteq Storch wurde ausgewählt, das Königreich  dort zu repräsentieren. Sein Projekt „Rise of the Sunken Sun“ porträtiert Grönländer mit der Augen von Grönlandern. Darüber berichtete auch KNR.

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Beluga „Hvaldimir“ darf nicht nach Spitzbergen

Spitzbergen (Norwegen).  Vor fünf Jahren erschien Belugawal „Hvaldimir“ in Nordnorwegen – und ist geblieben. Es gibt eine Gruppe, die den Wal gerne nach Spitzbergen bringen würde, in der Hoffnung, dass der Wal dort Anschluss an seine Artgenossen finden würde. Dem hat die Umweltbehörde nun eine Absage erteilt. Darüber berichtete Svalbardposten.

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Grönland: Mit dem Küstenschiff bis Uummanaq und darüber hinaus

Grönland. Wie reist man in einem Land, in dem es keine Straßen von Ort zu Ort gibt? Eine der möglichen Antworten ist: Mit dem Küstenschiff. Die Sarfaq Ittuk der Arctic Umiaq Line befördert Einheimische und Touristen gleichermaßen, zwischen Narsaq im Süden und Ilulissat im Norden. Im kommenden Sommer sollen die Optionen  durch die Kooperation mit einem privaten Anbieter noch ausgeweitet werden: bis nach Upernavik und Ukkussissat. Darüber informierte das Unternehmen.

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Longyearbyen: Zukunft der Energieversorgung nicht geklärt

Longyearbyen/Spitzbergen (Norwegen). Als Longyearbyen im vergangenen Herbst sein Kohlekraftwerk abschaltete, klang das wie eine gute Nachricht: Der arktische Ort, an dem der Klimawandel schon so deutlich zu spüren ist, senkt seinen eigenen CO2-Ausstoss. Doch mit der Ersatzlösung gibt es offenbar Probleme – so große, dass der Sysselmester jüngst das Militär zu Hilfe rief und Stromaggregate eingeflogen wurde. Auch über den Preis wird weiter diskutiert. Und wie die angestrebte wirklich klimafreundliche Energielösung aussehen soll, bleibt bis heute vage. Darüber berichteten Svalbardposten und spitzbergen.de.

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Ab 22. April: Elchwanderung in Schweden und im TV

Schweden. Nun wird es langsam auch in Schweden Frühling, und die Elche ziehen zurück zu ihren bevorzugten nahrungsreichen Sommergebieten. Ein besonders häufig genutzter Weg ist der am Kullberg bei Junsele, wo sie den Fluss Angermanälv durchschwimmen müssen. Und auch in diesem Jahr hat das schwedische Fernsehen Kameras rund um die Passage platziert, um Elchbilder in alle Welt zu senden – ohne dass es die Tiere stört. Die Livesendung aus dem Wald geht vom 22. April, 0 Uhr, bis zum 9. Mai, 23 Uhr. Erstmals wird auch RTL+ den Stream zeigen.

Dass die Sendung so ein Erfolg werden würde, war keineswegs sicher. Und das Timing ist ein Glücksspiel, denn wie das Wetter wird, ob das Eis schon weg ist, und wann es die Elche zurück ins Fjäll zieht, lässt sich schwer genau vorhersagen. Im Sonderabschnitt „Historien om Älgvandringen“ berichten Produzent Stefan Edlund und Projektleiter Johan Erhag, wie es zu der Sendung kam, wie nützlich ihnen die Aufzeichnungen einer Anliegerin waren – und wie nervös sie waren, als beim Start 2019 die ersten Tage kein einziger Elch zu sehen war.

Im Laufe der Jahre wurde das Konzept immer weiter perfektioniert. Wer möchte, kann sich weiterhin zur Entspannung an den Bildschirm setzen, den Wald genießen und abwarten, ob man ein Tier sieht – als wäre man selbst da. Wer nicht so viel Zeit hat, kann sich anhand der Markierungen im Stream rückblickend nur die Höhepunkte des Tages ansehen. Oder auf den Zusammenschnitt der spannendsten Szenen warten. In diesem Jahr zeigt auch RTL+ den Stream in Deutschland. Die schwedische Livesendung ist über SVT Play aber weiterhin ebenfalls international zu sehen.

Hier geht es zu SVT Play

Die Ankündigung im vergangenen Jahr:

Die Elche sind wieder unterwegs – auch auf dem Bildschirm

 

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Island: Ein Monat Eruption an den Sundhnúksgígar

Reykjanes (Island). Seit einem Monat treibt es nun an der alten Kraterreihe Sundhnúksgígar ständig neue Lava an die Oberfläche, wenn auch inzwischen nur noch aus einem Krater. Nach dem aktuellen Kenntnisstand der Vulkanologen der Universität Island speist sich dieser Ausbruch aus demselben Reservoir in der Tiefe wie auch die Fagradalsfjall-Ausbrüche – aber das Magma nimmt einen anderen Weg. Darüber berichtete mbl. is,

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Langsame Behörde bremst Walfang vor Island aus

Island. Die Finnwale um Island haben möglicherweise diesen Sommer ihre Ruhe. Die Lizenz für die Walfanggesellschaft Hvalur hf ist 2023 ausgelaufen – und Besitzer Kristján Loftsson hat die Hoffnung offenbar aufgegeben, dass er noch rechtzeitig eine neue erhält, wie er gegenüber Mbl.is sagte. Hinter dem beklagten langsamen Behördenhandeln dürften politische Differenzen innerhalb der Regierung stehen. 

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